Halbzeit beim Cluster-Aufbau für das Nationale Hochleistungsrechnen (NHR)

Mit Aufnahme des NHR Süd-West in das Nationale Hochleistungsrechnen starteten auch die Vorbereitungen für den Aufbau des neuen Clusters an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Die Arbeitsgruppe für Hochleistungsrechnen (HPC) am Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) befasste sich in den letzten Monaten intensiv mit der Konzeption und Planung, bestellte die benötigte Hardware und ließ Teile des zentralen Serverraums für den Cluster umbauen.

Vorbereitung ist alles

Die zukünftige Kühlung des Clusters stand zunächst im Mittelpunkt der Baumaßnahmen. Die vorhandene Verrohrung im Doppelboden musste erweitert werden, damit die geplante Direktwasserkühlung (Direct Liquid Cooling) zukünftig die Abwärme der Rechenknoten abführen kann. Sidecooler, die zwischen den Serverschränken stehen, leiten mittels Luftzirkulation die Wärme der restlichen Hardware ab. Die Serverschränke und sidecooler wurden bereits Anfang August geliefert und vor Ort von den Kollegen aufgebaut.

 

Ebenfalls montiert und einsatzbereit sind die Stromleisten, die die Stromversorgung der Hardware in den Serverschränken übernehmen. Des Weiteren müssen für den bevorstehenden Einsatz des Clusters die verschiedenen Netzwerke vorbereitet werden. Erste Grundlagen konnten die HPC-Mitarbeiter mit Hilfe der Netzwerkgruppe des ZDV legen, indem sie die Switches des Management-Netzwerks und erste Teile des HDR-Infiniband-Netzwerkes installierten. Der Einsatz von HDR- Infiniband, ein spezieller Netzwerkschnittstellenstandard, bietet vor allem eine sehr hohe Übertragungsrate.

Ausblick

Bis Ende des Jahres stehen weitere Hardware-Lieferungen an: Komponenten für die Direktwasserkühlung und die Rechenknoten selbst. Sobald das Cluster betriebsbereit ist, steht es deutschlandweit über den NHR-Südwest der Forschung zur Verfügung stehen. Inhaltliche Schwerpunkte in Mainz sind: Hochenergiephysik, Physik der kondensierten Materie und Life Science.

Über den NHR Süd-West

Der NHR Süd-West ist ein länderübergreifendes Konsortium, zu dem neben der JGU auch die Technische Universität Kaiserslautern, die Goethe Universität Frankfurt und die Universität des Saarlandes gehört. Ziel ist es, gegenseitig von der Methodenkompetenz und der im Aufbau befindlichen Rechenkapazität zu profitieren.

Forschende der vier Hochschulen von NHR Süd-West können sich innerhalb des Verbundes stärker mit anderen Hochleistungsrechenzentren vernetzen und ihre fachlichen und methodischen Kompetenzen im Hochleistungsrechenbereich zielgerichtet und koordiniert weiterentwickeln. So können die Vorteile von Hochleistungsrechnern für Forschung und Wissenschaft nachhaltig nutzbar gemacht werden.

Die gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern hatte im Oktober 2021 die Aufnahme der JGU in den Verbund des Nationalen Hochleistungsrechnens beschlossen.